Diesen Weg auf den Höhen

Diesen Weg auf den Höhen

Über 2300 Läuferinnen und Läufer begaben sich am Samstag auf den 171,3km langen Weg von Blankenstein am Zusammenfluss von Selbitz und Saale nach Hörschel an der Werra. Auch für die Roten Socken galt es quer durch Thüringen zu rennen und dabei den Rennsteig vom Anfang bis zum Ende oder vom Ende bis zum Anfang (je nach Weltsicht) zu passieren.

Bereits am Freitag rollte der Bus mit einer Ladung voller Socken (Josef, Christoph, Stefan, Frank und Sascha) in den Südosten Thüringens. Dort übernachteten sie in einer Massenunterkunft um am Samstagmorgen zu noch nachtschlafender Zeit gegen 4 Uhr auch schon wieder geweckt zu werden. Immerhin begaben sich die ersten Staffeln – denn niemand hatte die Absicht die 171,3km alleine zu bewältigen – bereits um 5 Uhr auf den Höhenweg des Thüringer Waldes. Die Staffel der Roten Socken folgte eine Stunde später.

Die gesamte Strecke wird dabei unter zehn Personen aufgeteilt, welche Distanzen zwischen 13,9 und 20km laufen. Neben den Läuferinnen und Läufern begibt sich pro Staffel immer eine Moutainbikerin oder ein Mountainbiker mit auf die Strecke, um so die Versorgung der Aktiven zu gewährleisten. Während sich also zwei Menschen pro Staffel über Stock, Stein, Wurzeln und allerlei beachtliche Berge quälen, heißt es für die restlichen Socken schnell von Wechselstation zu Wechselstation zu gelangen, die Verpflegung für den nächsten Läufer vorzubereiten und diejenigen Läufer die ihre Etappe absolviert haben herzlich und lautstark zu empfangen. Ein großer Dank sei dabei an Dana gerichtet, die zwar nicht mit vor Ort sein konnte, die Läufer und Biker jedoch mit 1,5kg Hackbällchen versorgte und somit das bunte und vielseitige Nahrungsangebot im Bus komplettierte.

Bevor es am Samstag sportlich zuging, wurden unsere Läufer am Freitagabend durch die Landtagsabgeordneten Ralf Kalich und Frank Kuschel mit allerlei Lach- und Sachgeschichten rund um den Rennsteig beglückt.  Doch nicht nur verbal waren die Abgeordneten gut dabei, immerhin begleiteten sowohl Frank Kuschel (MdL) als auch Jens Petermann (MdB) die Socken auf dem Mountainbike über drei bzw. vier Etappen von Blankenstein bis Neuhaus am Rennweg und ab Oberhof bis ins Ziel nach Hörschel. Aber nicht nur Mandatsträger traten für die Socken in die Pedale, auf den Etappen von Neuhaus bis nach Oberhof begleitete und versorgte uns Ronald und auf den letzten beiden Etappen ließen es sich Alex und Christoph nicht nehmen sich für je eine Etappe auf das Rad zu schwingen und die Läufer zu begleiten.

Kurz nachdem sich unser dritter Starter auf den Weg gemacht hatte, galt es noch eine Schrecksekunde zu überstehen, teilte uns doch einer unserer fest eingeplanten Läufer per SMS mit, dass er wegen Krankheit nicht starten könne. Es war für alle schwer begreiflich, wie man mit einer lapidaren SMS die komplette Staffel und über ein halbes Jahr Vorbereitung aufs Spiel setzen kann. Schnell wurden die Positionen in der Staffel umgestellt und Sebastian Petermann erklärte sich bereit, die 14km Etappe ab Oberhof zu übernehmen. Am frühen Morgen war er bereits für eine andere Staffel auf der zweiten Etappe unterwegs und absolvierte so das doppelte Pensum.

Das war jedoch nicht das erste Mal, dass die Staffel kurz vor dem Aus Stand. Knapp zwei Wochen vorher reduzierten sich die Anzahl der Starter innerhalb von weniger Stunden von 11 auf 7 Personen, sodass uns schlagartig drei Menschen fehlten. Dank der Starterbörse und der unglaublichen Hilfe von Jörg (Staffel Die Finalisten) konnten wir jedoch eine Woche vor dem Start endgültig grünes Licht geben und die Staffel konnte stattfinden.

Der Aufwand der Organisation und das Suchen von weiteren Läufern hatten sich jedoch gelohnt, entschädigt der Rennsteig doch einerseits mit tollen Landschaften und viel Wald. Andererseits begeisterte die Socken, wie bei so vielen Läufen, die kleinen Details am Rand, wie ein Saxophonspieler mitten im Wald oder die lautstarken Gesänge der Staffeln am Abend im Festzelt und die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer die, wann immer sie Zeit hatten, auch noch jubelten und klatschten.

Neben den Roten Socken Christoph, Stefan, Frank, Sascha, Josef, Sebastian und Alexander bewältigten also dank der Hilfe von Jörg und der Starterbörse auch die Ersatzsocken Burkhard, Heino und Tino den Rennsteig.

Am härtesten hat der krankheitsbedingte Ausfall des eingeplanten Läufers unsere Rote Socke Sascha getroffen, die eigentlich aufgrund eines Trainingsrückstandes die etwas kürzeren 14km laufen wollte, dann allerdings doch auf die Königsetappe mit dem höchsten Berg und der längsten Teilstrecke geschickt wurde.

Nachdem die Roten Socken um 21:16 Uhr und damit nach 15 Stunden 16 Minuten und 22 Sekunden als 109. Staffel die Ziellinie überquerten, warfen die Staffelmitglieder den am Morgen aus der Selbitz gefischten und über die gesamte Distanz transportierten kleinen Stein (sozusagen der Staffelstab des Rennsteigstaffellaufes) in alter Tradition am Zielort in die Werra. Nach dem Aufbau der Zelte ließen sie den Abend bei Thüringer Volksliedern und gemeinsam mit den anderen Staffeln den Tag ausklingen.

Wieder einmal waren sich am Ende alle einig, dass wir – getreu Stefans Motto zum diesjährigen Lauf: „Dieses Jahr ist nur die Generalprobe, nächstes Jahr greifen wir dann an“ – auch im nächsten Jahr am Start sind und dann einen Top 100 Platz anpeilen.

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