Citylauf Rostock

Citylauf Rostock

Fünf Jahre ist es her, dass ich den letzten Halbmarathon gelaufen bin. Die Anzahl der Trainingskilometer seit 2009 hat sich auch eher in Grenzen gehalten. Durch die unfreiwillig gewonnene Freizeit nach der Bundestagswahl, habe ich die Laufschuhe nun aber endlich wieder regelmäßig an. Damit das nicht aufhört, ist das beste Motivationsmittel bekanntlich die Anmeldung zu einem Lauf.

Es wurde der 22. Rostocker Citylauf. Praktisch für mich, weil die Strecke direkt an meiner Haustür vorbei führt und so das ganze Klamotten schleppen einfach ausfiel. Perfekte Bedingungen waren auch nötig, denn ich hatte mich selbst für den guten Zweck unter Druck gesetzt. Um die Jugendarbeit des FSV Nordost in Rostock zu unterstützen, habe ich eine Wette abgeschlossen. Wer nicht glaubt, dass ich es in unter zwei Stunden schaffen würde, konnte einen Betrag gegen mich setzen. Freundlicher Weise haben eine Menge Leute behauptet, sie glauben nicht, dass ich dieses Ziel erreiche.

Das Rennen begann um 10 Uhr und natürlich war ich wieder viel zu schnell am Start. Nur 5:13 Minuten auf dem ersten Kilometer, das würde nicht gut gehen. Aber immer wieder die alte Frage: Wie willst Du langsamer werden, wenn alle um Dich rum rennen? Es gelang und nach zehn Kilometern fühlte ich mich gut, der Puls lag im Plan und die Zeit sah gut aus. Bei einer wirklich guten Stimmung mit etlichen UnterstützerInnen am Streckenrand fing es dann nach etwa 1:20 Stunden zu regnen an. Da es aber 16 Grad warm gewesen ist, konnte man das gut ertragen und letztlich ist es doch nur ein Grund mehr, sich ordentlich zu beeilen. Das tat ich auch und steigerte mich zum Ziel hin, wenngleich sich nun unter dem linken Fuß eine riesige Blase bemerkbar machte. Zähne zusammen beißen und rennen und glücklich werden. Spätestens nach 17km war mir klar, dass ich unter zwei Stunden bleiben würde. Schließlich hatte ich noch gut 26 Minuten übrig und fühlte mich noch richtig gut. Zudem hatte ich schon angefangen „einzusammeln“. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und vollkommen glücklich überquerte ich die Ziellinie nach 1:54:40 Stunden. Dort wartete auch ein Vertreter des FSV Nordost, dem ich in dieser Sekunde mehr als 1.000€ Spendengelder zusagen konnte. Was für eine geile Nummer! Danke an alle, die so getan haben, als würden sie nicht an mich glauben!

Im Ergebnis hatte ich das perfekte Rennen. Die Kraft hat bis zum Ende gereicht, aber viel länger hätte das Rennen auch nicht mehr sein dürfen. Und wenn die Blase dann wieder weg ist, beginne ich damit, mich an die 1:50 Stunden heranzuarbeiten…

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