Trübes Wetter – flinke Beine

Trübes Wetter – flinke Beine

Gut, dass der Wetterbericht nicht in der Lage ist, Prognosen für drei Monate im Voraus zu treffen. Ansonsten hätten sich wohl an diesem trüben, kalten und windigen Novembertag kaum 7.475 Teilnehmrerinnen und Teilnehmer aufgeteilt auf 1.496 Staffel auf dem Flugfeld Tempfelhof versammelt, um an der 22. Berliner Marathonstaffel teilzunehmen. Unter den Läuferinnen und Läufern der verschiedenen Teams befanden sich auch drei Staffeln der Roten Socken.

Die Marathonstaffel im November ist eine der Veranstaltungen, bei denen die Roten Socken schon seit vielen Jahren anzutreffen sind – sie gehören faktisch schon zum Inventar. Pünktlich um 10.30 fiel der Startschuss für die ersten Läuferinnen und Läufer in einem der ehemaligen Hangars. Anschließend geht es vorbei an einer Trommelgruppe und je nach zu laufender Distanz ein oder zwei Mal die Start- und Landebahn des ehemaligen Flughafens entlang. Sollten die Planer des BER sich irgendwann entscheiden, das Unterfangen mit dem Flughafen ganz zu lassen, wären die Roten Socken gern bereit, auch dort eine Marathonstaffel zu initiieren. Die traditionellen 42,195km in Tempelhof teilten die Socken auf fünf Laufende (12,195km – 10km – 5km – 10km – 5km) auf.

Erwartungsgemäß hatte die erste Staffel dabei die schnellsten Socken an: Robert, Harald, Melanie, Bernd und Alper absolvierten die Gesamtdistanz in starken 3:20:29. Es wäre sogar eine Zeit von unter 3:20 in Reichweite gewesen, wäre Bernd nicht so schnell gelaufen. Klingt komisch, ist aber so. Bernd stapelte vor dem Lauf sehr tief und lief im Endeffekt zehn Minuten schneller als „geplant“, sodass sein Nachfolger noch beim warmlaufen war, als Bernd schon verzweifelt in der Wechselzone wartete. Mit Sven, Josef, Peer, Frank und Jürgen bildete ein reines Männerteam die Roten Socken II. Dabei spielte das Team seine ganze Erfahrungen vieler langjährig gestandener Läufer aus und passierte die Ziellinie in 3:32:38. Dabei wurde das Team beim Schlussläufer durch technische Probleme eingebremst, der eingebaute Taktgeber bremste unseren Veteranen Jürgen ein und zwang ihn, einen Gang runter zu schalten – sein Herz wird es ihm danken. Denn wie sang Chris Roberts so schön: „Du kannst nicht immer 17 sein“ – Jürgen das kannst du nicht. ;-) Die dritte und letzte Sockenstaffel ging heute eher als  Genussstaffel durch. Christoph, Alex, Gabriele, Christian und Linda machten dafür niemanden als sich selbst verantwortlich und hielten mit 3:52:05 am längsten die rote Fahne hoch.

Trotz des nassklaten Wetters wurde es allen Beteiligten spätestens nach dem Lauf warm ums Herz, dank selbstgebackenem Kuchen sowie Glühwein und Tee. Ein Wehrmutstropfen jedoch bleibt. Konnten die Socken in den letzten Jahren immer auf ihren lautstarken Fanclub bauen, so verirrte sich in diesem Jahr kaum ein Anhänger des Vereins aufs Feld. Umso schöner war es, mit Jens einen alten Bekannten anzutreffen, der sonst regelmäßig auf dem Rennsteig aktiv ist und auch dort für die Socken läuft.

Es bleibt zu hoffen, dass uns im nächsten Jahr endlich auch mal wieder die Sonne begrüßt und der Fanclub dann wieder stärker vertreten ist. Das Laufjahr lassen einige Socken noch Anfang Dezember beim Paarlauf ausklingen, bevor dann über Weihnachten Kraft und Speck für das neue Laufjahr gesammelt wird.

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